Motivation und Vision

Über Uns

Seit mehr als vier Jahren leben wir gemeinschaftlich auf Gut Krausfeld – einem Haus inmitten der Bonner Altstadt. Wir, das sind 9 Bewohner*innen und Freund*innen, die zwischen 25 und 40 Jahren alt sind, in unterschiedlichen Lebensphasen stehen und in diversen gesellschaftlichen und beruflichen Feldern tätig sind.

Bonner Altstadt

Wir leben aus Überzeugung zusammen. Das gemeinschaftliche Leben bietet uns Raum zum Teilen, zum Diskutieren und einen Rahmen für gegenseitige Fürsorge und Verantwortung. Solidarisches Wohnen ist in den vergangenen vier Jahren Teil unserer Vorstellung eines Guten Lebens geworden.

Zusammenleben zu neunt – wir erleben das als Bereicherung. Bis zum Feierabend hält der Tag genügend Spontanität offen. Haushaltsaufgaben werden geteilt, gekocht wird viel, gut und gerne für alle – die alltäglichen Pflichten und Aufgaben reduzieren sich dadurch für jede*n Einzelne*n.

Eine ressourcenarme Lebensweise durch solidarische Wohnprojekte realisieren

Wir beobachten, dass die Kernfamilie als zentrale soziale Organisationsstruktur unserer Gesellschaft mehr und mehr ergänzt wird, durch neue Formen eines solidarischen Miteinanders.
Wohngemeinschaften schließen hier an: Sie fördern ein neues solidarisches Miteinander, welches die sozialen Grenzen zwischen Gesellschaft, Gemeinschaft, Freundschaft und Familie neu aushandelt.

Musikrabatz im Krausfeld

Wohngemeinschaften haben zudem das Potenzial eine positive Wirkung auf unsere Umwelt zu entfalten. Denn Wohnprojekte senken den individuellen Flächen- und Ressourcenverbrauch verglichen mit Haushalten und Wohnformen, in denen nur eine oder zwei Personen leben.

Ein- und Zwei-Personen Haushalte sind mit einem Anteil von über 75% die dominierende Wohnform in Deutschland. Dabei werden 41,9% der knapp 40 Mio. Haushalte von nur einer Person bewohnt! Kleinere Haushalte verbrauchen im Durchschnitt mehr Ressourcen und verursachen pro Kopf einen höheren Ausstoß von Treibhausgasemissionen. Das hängt damit zusammen, dass kleinere Haushalte je Haushaltsmitglied höhere Konsumausgaben, größere Wohnflächen und einen höheren Energieverbrauch haben.

Haus- und Wohngemeinschaften haben eine bessere Ökobilanz, weil sie nicht nur weniger Energie und Fläche verbrauchen, sondern weil sie Praktiken des Teilens z.B. von ressourcenintensiven Haushaltsgeräten wie Waschmaschine, Spülmaschinen, Küchengeräten etc. ermöglichen.

Ökolandbau im Krausfeld

Eine Veränderung unserer Wohnweise hat somit einen direkten Einfluss auf unseren Ressourcen-verbrauch.

Durch die ökologische Sanierung unseres Hauses möchten wir in Zukunft vollständig auf fossile Energieträger verzichten.

Für ein emissionsneutrales Krausfeld bis 2025!

Kollektivierung von innerstädtischem Wohneigentum

Immer mehr innerstädtischer Wohnraum und potentielles Bauland konzentrieren sich in den Händen von Investor*innen und Spekulant*innen. Wohnraum oder Baugrund werden als Renditeobjekte verstanden und durch den Bau von Luxuswohnungen wird die eigentliche Nachfrage nach bezahlbaren Wohnraum nicht gedeckt.
Wir möchten mit dem Kauf von Gut Krausfeld einen Beitrag zur Pluralisierung städtischer Wohneigentumsverhältnisse leisten, in dem wir es in einer kollektiven Eigentumsstruktur organisieren.

Gut Krausfeld

Mehr noch, wir wollen eine Eigentumsstruktur und ein Nutzungskonzept umsetzen, dass das konventionelle Eigentumsverständnis auf den Kopf stellt. Unser Haus soll kein privates Eigentum sein, sondern den Menschen dienen, die in ihm leben. Die Gewinne die es erwirtschaftet sollen solidarisch in andere Projekte mit ähnlichen ideellen Wertvorstellungen oder mit anderen gemeinnützigen Absichten gelenkt werden. Um dies auch in Zukunft zu garantieren, setzen wir für den Kauf die richtige Projekt- und Finanzierungsstruktur auf.