Es ist uns wichtig, dass Gut Krausfeld nicht ausschließlich von uns als Individuen abhängt, sondern in einer nachhaltigen Projektstruktur eingebettet ist. Diese soll zum einen die ideelle Ausrichtung des Wohnprojektes langfristig sicherstellen. Zum anderen wollen wir das Projekt flexibel gestalten, sodass alte Mitglieder aus- und neue Bewohner*innen wieder einziehen können – ohne Streitereien um Eigentumsansprüche. Daher haben wir uns für eine Eigentumsstruktur entschieden, die von uns Individuen unabhängig ist und langfristig eine solidarische, gemeinwohlorientierte Wirkung verfolgt.
Wir haben das Haus gekauft, um weiterhin Mieter*innen zu bleiben. Der Vorteil: Wir verwalten das Haus selber und können somit ökologische Sanierungsmaßnahmen endlich durchführen.
Das Modell
Für den Hauskauf haben wir zwei voneinander unabhängige Organisationseinheiten gegründet – nämlich einen Mieterverein und eine Haus GmbH. Der Verein wird sich mit der GmbH vergesellschaften. Damit können wir eine Struktur aufbauen, die dem des Mietshäuser Syndikats ähnelt. Diesem werden wir hoffentlich zeitnah beitreten.
Das Mietshäuser Syndikat ist eine Organisationsstruktur für und von unkonventionellen Hausprojekten. Die Idee dahinter: unser hauseigener Mieterverein vergesellschaftet sich mit dem Mietshäuser Syndikat in der Krausfeld GmbH. Da Hausverein und Syndikat in Grundlagenfragen jeweils eine Stimme haben, kann eine Veränderung der Eigentumsverhältnisse nur mit Zustimmung beider Gesellschafter beschlossen werden. Damit hat das Syndikat ein Vetorecht, das verhindert, dass das Haus verkauft oder in Eigentumswohnungen umgewandelt wird. So werden auch in 20 Jahren keine Beschlüsse gefasst, die gegen die in unserer Satzung festgelegten Normen verstoßen. Hierzu zählt ein gewinnbringender Verkauf oder eine drastische Erhöhung der Mietpreise.
Der Solidartransfer
Die Refinanzierung der Kapitallast wird eine lange Zeit in Anspruch nehmen. Bis der Bankkredit getilgt ist, werden mindestens 30, wenn nicht sogar 40 Jahre vergehen. Das ist eine lange Zeit, doch was passiert danach?
Sobald wir von dem Mietshäuser Syndikat aufgenommen werde, fließt ein Teil unserer Mieten oder die künftiger Hausbewohner*innen in einen Solidarfonds des Mietshäuser Syndikats ein. Unser Solidarbeitrag erhöht sich über die Jahre, nämlich im Verhältnis zur reduzierten Kapitallast – also dem, was wir für die Tilgung von Krediten und Zinsen aufbringen. Der Solidarbeitrag wird genutzt, um neue Hausprojekte bei der Gründung zu unterstützen. Sollte die Aufnahme in das Mietshäuser Syndikat nicht erfolgreich sein, so werden die Mittel gemeinnützigen Initiativen zur Verfügung gestellt.
Weiterführende Infos
Gefällt euch unser Projekt? Wollt ihr mehr über das Konstrukt erfahren oder ähnliche Wohnprojekte kennenlernen, dann schaut euch doch den Film an, klickt euch durch die Internetseite des Mietshäuser Syndikats oder stöbert in diesem Artikel, oder diesem, oder diesem.